Gazprom scheint Gas in der Pipeline Nord Stream 1 zu verbrennen
Stand: 06:14 Uhr
Russisches Gashahnspiel geht in die nächste Runde
Wie erwartet hat Gazprom das Liefervolumen über die Pipeline Nord Stream 1 halbiert, was sich auf den Gaspreis auswirkt. Ob Russland auf anderem Wege mehr Gas schickt, ist unklar.
Der russische Staatskonzern Gazprom transportiert seit Wochen weniger Gas nach Deutschland. Nun gibt es Hinweise darauf, dass das Gas nicht vollständig an andere Kunden verkauft werden kann. Ausgerechnet seit Erstickungsgefahr sind große Brände an der Kompressorstation bei St. Petersburg zu sehen.
DRDer russische Staatskonzern Gazprom brennt offenbar einen Teil des Gases, das nach Deutschland geliefert werden sollte, in einem Turbinenkraftwerk in der Nähe von Sankt Petersburg ab. Bilder zuerst von der finnischen Nachrichtenseite “Yle” Auf Twitter gepostet und verbreitet, soll die sogenannte Luftkompressorstation im russischen Portovaya sichtbar sein, über der eine große Fackel entzündet wird.
Das Foto soll von der finnischen Seite stammen, und die Flamme soll so hoch sein, dass sie über die Landesgrenze hinweg zu sehen ist.
Aufzeichnungen können nicht validiert werden. Daten der NASA zeigen jedoch, dass von allen Tagen, an denen die Liefermengen nach Deutschland erstmals gedrosselt wurden, die größten Brände am Standort der Nord Stream 1-Station zu sehen waren.
Gasprom Die Lieferungen durch die Ostseepipeline wurden zum 16. Juni auf 40 Prozent der vereinbarten Mengen reduziert, und jetzt kommen nur noch 20 Prozent der potenziellen Kapazität in Deutschland an. Daten “Brandinformationen für Ressourcenmanagementsysteme” (Die Firmen) von der NASA zeigen, dass in Portovaya-Stationsgebäuden seit der Erstickungszeit größere Brände zu sehen sind.
Die Zahl und das Ausmaß der Brände haben sich seitdem verändert, aber die Flammen sind bis heute nicht vollständig gelöscht. Vor Ablauf der Frist für die ersten Kürzungen hatte die NASA keine regelmäßigen Brände an der Kompressorstation registriert.
Der Ausgangspunkt von Nord Stream 1 befindet sich an einem Standort in der Nähe von Sankt Petersburg, wo russisches Erdgas komprimiert und in eine Pipeline komprimiert wird, die dann nach Lubmin in Deutschland führt.
Gazprom begründet die Kürzung der Lieferungen mit angeblich ausgefallenen und defekten Turbinen, die die Kompressoren der Anlage antreiben. Die Bundesregierung hält diese Begründung für falsch, erst am Mittwoch besuchte Bundeskanzler Olaf Schultz (SPD) das Siemens-Kraftwerk in Mülheim an der Ruhr und sah die rückkehrbereiten Gasturbinen.
Die Flammen über der Kompressorstation deuten darauf hin, dass die Drosselung der Lieferungen nach Deutschland auch finanzielle Folgen für Gazprom und damit den russischen Staat hat, da die nicht gelieferten Mengen offenbar nicht vollständig an andere Kunden verkauft werden können, sondern verbrannt werden müssen.
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